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Presse

Presseinformation 27.03.2020

„Barrierefreie Kommunikation sollte immer der Standard sein [...]“ – fordert Jürgen Dusel, Bundesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Die Initiative „Barrierefreie Kommunikation und Corona“ bietet Kommunikationshilfen in der Krise

Die Task Force „Barrierefreie Kommunikation und Corona“ wurde ins Leben gerufen, um auch Personen mit Kommunikationseinschränkung mitzunehmen und ihnen Zugang zu Informationen über das Corona-Virus zu ermöglichen.

Dass es jetzt auf den Beitrag jedes Einzelnen ankommt, um die Infektionskurve abzuflachen, wurde durch die Berichterstattung in den Medien in den vergangenen Tagen und Wochen immer deutlicher. Doch wie soll diese Forderung flächendeckend umgesetzt werden, wenn unsere Gesellschaft mehr als 10 Mio. Menschen nicht mitnimmt, weil sie unzureichend Zugriff auf Informationen haben? Zu denken ist hier etwa an die Community der Gebärdensprachnutzer*innen, an Personen mit Lernschwierigkeiten, die komplexe Informationen nicht gut verstehen, an Personen mit demenziellen Erkrankungen, mit Aphasien oder Autismus, an Taubblinde, an Personen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch, an ältere Menschen, die besondere Anforderungen an wahrnehmbare und verständliche Texte haben - die Aufzählung zeigt, wie groß und vielfältig die Anforderungen sind.

„Ich habe diese Initiative ins Leben gerufen, um die Kommunikation für Menschen mit Behinderung(en) während der Corona-Testung zu verbessern“, sagt Laura M. Schwengber. Die Gebärdensprachdolmetscherin, Expertin für Barrierefreie Kommunikation und Initiatorin des Stabs, hat profilierte Expert*innen aus den Bereichen

  • Gebärdensprachverdolmetschung,
  • Schriftsprachverdolmetschung,
  • Leichte-Sprache-Verdolmetschung,
  • Verdolmetschung und Assistenz für Taubblinde
  • sowie die Selbstvertretungen von tauben, schwerhörigen, blinden und taubblinden Menschen, Autist*innen und der Zielgruppe Leichter Sprache

zu einer Task Force organisiert.

Diese Arbeitsgruppen arbeiten seit einer Woche an der Erstellung von barrierefreiem Kommunikationsmaterial, das u.a. Krankenhäusern und im Gesundheitssystem Tätigen zur Verfügung gestellt werden soll für den Ernstfall: How To Patient*in mit verschiedenen Behinderungen. Einerseits geht es also darum, Personen, die auf Kommunikationshilfen angewiesen sind, über die Corona-Krise und damit verbundene Maßnahmen zu informieren, andererseits die Ärzt*innen und Krankenhäuser mit Kommunikationshilfematerialien auszustatten. Zu dem Material gehören zum Beispiel bundesweite Listen mit Personen, die die verschiedensten Dolmetschleistungen anbieten, damit im Notfall schnell ein*e Dolmetscher*in via Videotelefonie zugeschaltet oder gar persönlich dazu geholt werden kann.

Noch ungeklärt ist bislang die Übernahme der Kosten:
Einen Anspruch auf Bereitstellung einer geeigneten Kommunikationshilfe, analog der Kommunikationshilfenverordnung im Verwaltungsverfahren, für den Gesundheitsbereich gibt es für Dolmetschende für Leichte Sprache bislang noch nicht, obwohl Expert*innen zur Verfügung stünden. Auch die Kostenübernahme für das Ferndolmetschen für das Gebärdensprachdolmetschen und das Schriftdolmetschen ist nicht vollständig geklärt.

Zur Kommunikation dieser und weiterer Forderungen haben die Verbände und Vereine ein gemeinsames Positionspapier an die zuständigen Stellen verfasst.

Digitales Angebot:

www.corona-leichte-sprache.de

www.BarrierefreieKommunikation.de

Medienkontakt Leichte Sprache:

Anne Leichtfuß, info@leichte-sprache-simultan.de 

Medienkontakt Barrierefreie Kommunikation:

Laura M. Schwengber, mail@barrierefreieKommunikation.de 


Partner*innen: