Exit-Strategie: Wie geht es weiter?
Exit-Strategie: Wie geht es weiter?
Exit ein anderes Wort für Ausgang.
Eine Strategie ist ein Plan für etwas.
Exit-Strategie bedeutet also:
Einen Plan haben, wie es raus geht.
Also, raus aus der Corona-Krise.
So nennen alle die Veränderungen durch das Corona-Virus.
Zum Beispiel: Die Ausgangs-Beschränkungen.
Langsam raus aus der Corona-Krise
Die Fach-Leute sagen:
Man muss die Veränderungen langsam zurück-nehmen.
Die Gefahr vom Corona-Virus ist noch da.
Wenn jetzt alle wieder nach draußen gehen,
dann treffen sich die Menschen wieder.
Und dann vermehrt sich das Corona-Virus wieder.
Aber es dürfen sich auch weiter nur wenige Menschen anstecken.
Dann können die Krankenhäuser alle Kranken gut versorgen.
Veränderungen durch das Corona-Virus
Das Leben von allen Menschen hat sich verändert durch das Corona-Virus.
Zum Beispiel:
Man soll nur für wichtige Dinge nach draußen gehen.
Aber wie geht es den Menschen dabei?
Manchen Menschen geht es gut.
Die Menschen gehen zum Sport nach draußen.
Sie machen Sport alleine.
Das ist erlaubt.
Zum Beispiel: Man sieht viele Jogger und Joggerinnen.
Oder noch eine Veränderung:
Man soll sich nicht mit Freunden treffen.
Oder mit den Angehörigen.
Wie geht es den Menschen dabei?
Manchen Menschen geht es gut dabei.
Sie kommen damit gut klar.
Diese Menschen kennen sich zum Beispiel gut mit dem Internet aus.
Dann treffen die Menschen die Freunde im Internet.
Zum Beispiel mit einem Video-Anruf.
So kann man sich beim Telefonieren sehen.
Oder draußen sieht man Familien zusammen spazieren gehen.
Das ist erlaubt.
Aber es gibt auch andere Menschen.
Sie wohnen zum Beispiel in Wohn-Gruppen.
Oder sie wohnen nicht mit einem Partner oder einer Partnerin zusammen.
Sie haben die Freunde auf der Arbeit.
Zum Beispiel in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.
Aber die Werkstatt ist geschlossen.
Wie fühlen sich diese Menschen?
Ich habe mit Christian H. gesprochen.
Er arbeitet in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Er arbeitet als Prüfer für Leichte Sprache und in der Schreinerei.
Aber er ist im Moment zu Hause.
Er ist schon seit vielen Wochen zu Hause im Wohnheim.
Die Werkstatt ist geschlossen.
Ich:
Jetzt wissen wir, dass die Werkstatt noch bis zum 3. Mai geschlossen bleibt.
Wie findest Du das?
Christian:
Ich finde es soll erst wieder los gehen, wenn sich die Wogen geglättet haben. Dann ist es auch wieder sicher draußen.
[Damit meint er:
Zuerst soll es das Corona-Virus nicht mehr geben.
Erst dann möchte er wieder nach draußen gehen.]
Christian:
In Sachsen gibt es ja die Mundschutz-Pflicht.
Ich möchte das nicht. Ich habe nämlich mal in einer Küche gearbeitet. Da musste ich einen Mundschutz tragen. Das war sehr unangenehm. Da konnte ich nicht richtig atmen. Deshalb möchte ich nicht mit einem Mundschutz arbeiten.
Ich:
Aber wenn es einen Mundschutz gibt, mit dem man gut atmen kann?
Christian:
Dann ja. Es ist schade, dass ich die Kollegen nicht sehe. Gut, langweilig ist mir nicht. Es sind immer Leute da im Wohnheim. Ich habe meinen Fernseher und mein Radio.
Ich:
Was vermisst du am meisten?
Christian:
Es ist schon traurig, dass keiner vorbei-kommen kann. Ich habe gelesen, dass die Kirmes und das Oktoberfest abgesagt wurden bis zum 31. August.
[Er meint: Er verpasst nichts draußen.]
Aber meine Freunde möchte ich gerne wieder-sehen. Meine Reinhild zum Beispiel. Sie war letztens da und hat mir etwas gebracht. Ich habe ihr geschrieben und mich bedankt. Aber schöner ist, ich kann sie treffen und mich persönlich bedanken.
Ich:
Was wünschst Du Dir von Frau Merkel? Wie soll es jetzt weiter-gehen?
Christian:
Die Frau Merkel wird das schon richten.
Aber ich wünsche mir, dass ich bald wieder zur Arbeit gehen kann.
Und einkaufen. Das machen nämlich jetzt nur die Betreuer.
[Interview mit Christian H. vom 21. April 2020.]
Wie geht es ihnen im Moment?
Sprechen Sie mit anderen.
Zum Beispiel mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Wohnheim.
Oder in der Wohn-Gruppe.
Sie haben sehr große Sorgen?
Dann können Sie auch die Telefon-Seel·sorge anrufen.
Das ist die Telefon-Nummer:
0800 - 111 00 111
Der Anruf kostet nichts.
Hier geht es zur Internet-Seite von der Telefon-Seelsorge