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21.11.2021

6 Irrtümer zum Thema Impfen

Im Moment sind viele Menschen unterschiedlicher Meinung zum Thema Impfung.
In Deutschland sind bis jetzt mehr als 56 Millionen Menschen gegen das Corona-Virus geimpft.
Aber in Deutschland leben mehr als 83 Millionen Menschen.
Das bedeutet auch:
Etwa 27 Millionen Menschen in Deutschland sind noch nicht geimpft.
Das kann verschiedene Gründe haben.
Zum Beispiel diese:

  • Kinder unter 12 Jahren können bis jetzt noch nicht gegen das Corona-Virus geimpft werden.
  • Manche Menschen denken:
    Die Impfung ist schädlich für sie.
  • Manche Menschen sind unsicher.
    Sie sind sich unsicher, ob die Impfung gefährlich ist.
  • Manche Menschen glauben:
    Das Corona-Virus ist gar nicht gefährlich.
    Darum braucht man keine Impfung.

Aber:
Es gibt auch viele Irrtümer zum Thema Corona-Impfung.
Viele Menschen wissen zu wenig darüber.
Es gibt viele falsche Informationen.
Darum finden Sie hier eine Liste.
In der Liste finden Sie 6 Irrtümer zum Thema Impfung.
Und Erklärungen zu diesen Irrtümern.

Irrtum Nummer 1:

Vor einem Jahr waren die Fall-Zahlen niedriger als jetzt.
Da war noch niemand geimpft.
Heißt das, die Impfung wirkt nicht?

Richtig ist:
Im Herbst 2020 hatten weniger Menschen die Krankheit COVID-19 als im Herbst 2021.
Aber das hat andere Gründe.

Das Corona-Virus verändert sich.
Man kann auch sagen:
Es mutiert.
Das Corona-Virus ist 2021 viele gefährlicher und ansteckender als noch 2020.

Außerdem waren im Herbst 2020 viele Orte geschlossen.
Zum Beispiel Restaurants und Kneipen, manche Geschäfte, Schulen und Kitas.
Darum haben sich weniger Menschen gegenseitig angesteckt.

Das bedeutet:
Die Fall-Zahlen waren 2020 niedriger als 2021.
Aber das hat nichts mit den Impfungen zu tun.

Irrtum Nummer 2:

Impf-Schutz bedeutet:
Ich kann die Krankheit COVID-19 nicht bekommen.

Das stimmt nicht.
Aber:
Die Wahrscheinlichkeit ist viel kleiner.
Das bedeutet:
Die meisten geimpften Menschen bekommen die Krankheit COVID-19 nicht.

Aber keine Impfung bietet einen völligen Schutz.
Einige Menschen bekommen die Krankheit COVID-19 trotzdem.
Auch nach der Impfung.
Das nennt man Impf-Durchbruch.
Aber:
Das passiert nur wenigen Menschen.

Und:
Die Krankheits-Zeichen sind nach einer Impfung meistens nur schwach.
Man kann sagen:
Geimpfte Menschen haben meistens nur einen schwachen Verlauf.
Sie müssen seltener ins Kranken-Haus.
Und sie sterben seltener am Corona-Virus.
Durch die Impfung sind sie davor geschützt.

Irrtum Nummer 3:

Die Impf-Stoffe wurden nicht lange genug getestet.

Eine Sache ist richtig:
Zum Glück gab es sehr schnell einen Impf-Stoff gegen das Corona-Virus.
So schnell gab es noch nie vorher einen Impf-Stoff gegen eine schwere Krankheit.

Woran liegt das?

Die Corona-Pandemie ist überall auf der Welt.
Darum haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus vielen verschiedenen Ländern zusammen-gearbeitet.
Alle haben sich ausgetauscht.
Damit der Impf-Stoff schnell gefunden werden kann.

Und:
Das Corona-Virus ist eine neue Gefahr.
Aber auch vorher gab es schon ähnliche Viren.
Und es gab schon wissenschaftliche Untersuchungen dazu.
Das heißt:
Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mussten mit ihrer Arbeit nicht von vorne anfangen.
Sie konnten dieses Vor-Wissen schon nutzen.

Und:
Noch nie wurden so viele Menschen in so kurzer Zeit mit einem Impf-Stoff geimpft.
In den letzten Monaten waren es mehrere Millionen Menschen.
Bei allen diesen Menschen wird genau untersucht:
Wie wirkt der Impf-Stoff auf sie?
Gibt es Neben-Wirkungen?
Das bedeutet:
Die Wirkung der Impf-Stoffe gegen das Corona-Virus konnte sehr genau untersucht werden.
So genau wie kein anderer Impf-Stoff vorher.

Irrtum Nummer 4:

Die Impfstoffe haben vielleicht Langzeit-Folgen.
Diese Langzeit-Folgen kennt man jetzt noch nicht.

Die Impf-Stoffe gegen das Corona-Virus gibt es jetzt seit einigen Monaten.
Seitdem wird überall auf der Welt untersucht:
Wie wirken die Impf-Stoffe auf den Körper?

Bei manchen Medikamenten weiß man erst Jahre später:
Was sind die Langzeit-Folgen?
Aber:
Bei Impf-Stoffen ist das nicht so.
Manche Menschen haben Neben-Wirkungen nach der Corona-Impfung.
Bei den meisten Menschen sind es nur leichte Neben-Wirkungen.
Und:
Die meisten Neben-Wirkungen haben die Menschen direkt nach der Impfung.
Nach ein oder 2 Tagen.
Das ist bei allen Impfungen so.
Die Neben-Wirkungen spürt man sehr bald nach der Impfung.
Nach wenigen Stunden.
Oder nach wenigen Tagen.
Aber nicht erst nach vielen Monaten oder Jahren.
Solche Langzeit-Folgen gab es bis jetzt noch nie.
Bei keinem Impf-Stoff der Welt.

Irrtum Nummer 5:

Impfungen helfen nicht gegen die Corona-Pandemie.

Es stimmt:
Impfungen allein reichen nicht aus.
Wir alle müssen mehrere Dinge tun im Kampf gegen das Corona-Virus.
Nämlich diese Dinge:

  • Im Alltag oft Maske tragen.
    Immer dann, wenn wir mit vielen anderen Menschen zusammen sind.
  • Abstand zu anderen halten.
    Mindestens 1,5 Meter.
    Zum Beispiel in der Bahn.
    Oder beim Einkaufen.
  • Impfen.
  • Corona-Tests machen.
    Vor allem dann, wenn man andere Menschen in Innen-Räumen trifft.

Irrtum Nummer 6:

In den Kranken-Häusern sind fast genauso viele geimpfte Menschen wir umgeimpfte Menschen.

Es stimmt:
Auch geimpfte Menschen können sich mit dem Corona-Virus anstecken.
Auch sie können die Krankheit COVID-19 bekommen.
Und auch sie können schwere Krankheits-Zeichen haben.
Aber das ist viel seltener als bei ungeimpften Menschen.

So kann man es sich besser vorstellen:

In einem Dorf leben 100 Menschen.
99 Bewohner und Bewohnerinnen sind gegen das Corona-Virus geimpft.
Eine Person ist nicht geimpft.

2 Personen aus dem Dorf kommen ins Kranken-Haus.
Sie haben die Krankheit COVID-19.
Sie haben schwere Krankheits-Zeichen.
Im Kranken-Haus sind genauso viele geimpfte und umgeimpfte Personen.
Aber:
Es sind alle umgeimpften Personen aus dem Dorf.
Und nur eine von 99 geimpften Personen.

Das zeigt:
Die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheits-Zeichen ist unterschiedlich hoch.
Mit Impfung ist sie niedrig.
Und ohne Impfung ist sie hoch.


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